„Retter, Feuerwehrmann, selbstlos, einfach ein Goldstück.“ Mit diesen Worten beschreibt Susanne Pelzel, pflegerische Stationsleitung der Interdisziplinären Intensivstation mit Covid-19-Abteilung im Altmark-Klinikum Gardelegen, ihre größte freiwillige Stütze in den letzten Monaten – Sebastian Brunkau. Der 42-Jährige gehört zu den Helfern, die die Krankenhäuser der Salus Altmark Holding in einer bis dato nie dagewesenen Herausforderung mit vollem Einsatz und Engagement zur Seite stehen. Sebastian Brunkau, hauptberuflich Vertriebsmitarbeiter der Firma Johnson & Johnson Medical GmbH, unterstützt seit dem 1. Dezember die Pflegefachkräfte bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit in der Covid-19-Abteilung der Intensivstation. Sein Arbeitgeber hat den ehemaligen Intensivpfleger im Rahmen des vom Unternehmen ausgerufenen Freiwilligenprogrammes für insgesamt 16 Wochen freigestellt. Der Gardelegener erzählt in diesem Gastbeitrag von seinem Arbeitsalltag, von schwierigen Situationen, die ihm für einen Moment alles abverlangten, aber auch von der großen Dankbarkeit und liebevollen Wertschätzung, die er dort erfahren durfte.
Das zweite Erlebnis, das für mich diesen Einsatz so besonders macht, war an meinem 42. Geburtstag. Ich hatte eigentlich frei, habe aber für die Station von meiner 91-jährigen Tante zwei Kuchen backen lassen. Als ich mit dem Kuchen im Türrahmen stand, haben mir die Kollegen ein Ständchen gesungen. Auf dem Tisch war mein Platz ganz liebevoll mit einer kleinen YES-Torte mit 3 Kerzen drauf geschmückt. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut. Das war eine tolle Geste. Im Vertrieb hat man ja kein Team in dem man tagtäglich arbeitet. Sowas bin ich also gar nicht gewohnt. Deshalb hat es mich ganz besonders berührt.
Am 8. März endet offiziell mein Einsatz im Rahmen des Freiwilligenprogrammes. Ich hatte bei meinem Arbeitgeber vor Ablauf der offiziellen 14 Wochen, noch eine Verlängerung um weitere 2 Wochen beantragt. Jetzt wo ich gut eingearbeitet bin, wird meine Hilfe von Woche zu Woche effektiver. Covid-19 ist nach wie vor immer noch ein täglicher Begleiter. Meine Hilfe wird weiterhin benötigt und ist auch gewünscht. Ich bin meinem Unternehmen dankbar das tun zu können und erfahre von den Kollegen und den Patienten in der Klinik sehr viel Wertschätzung. Ein paar Wochen darf ich noch helfen. Und dann komme ich wieder als Vertriebsmitarbeiter in die Klinik und nicht mehr als Pfleger.
Die letzten 16 Jahre hatte ich in Stuttgart verbracht und wollte jetzt wieder zurück in meine Heimat. Dass diese Rückkehr irgendwie auch eine berufliche Heimkehr bedeuten würde, hätte ich nie gedacht. Aber man verlernt es nicht. Und es macht immer noch Spaß! Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal machen würde. Aber ich wollte im Lockdown nicht abwartend daheim rumsitzen, sondern etwas Sinnvolles tun und dort helfen, wo Hilfe benötigt wird.
Eine vollständige Rückkehr in mein altes Berufsleben ist für mich ausgeschlossen. Es hatte einen persönlichen Grund für mich gegeben, den Beruf nicht mehr auszuüben. Während meiner Tätigkeit in Göppingen war ich zunehmend in einen ethischen Konflikt geraten. Ich hatte es teilweise unangemessen und ethisch nicht mehr immer vertretbar empfunden, in welchem Ausmaß therapiert wurde. In so einem großen Haus hatten wir natürlich andere Möglichkeiten für therapeutische Ansätze. Aber es muss Grenzen geben. Und diese Grenzen definiert jeder Mensch für sich selbst. Letztendlich war das der Grund, warum ich mich auch für alternative berufliche Möglichkeiten geöffnet habe. Somit waren es auf den Tag genau 15 Jahre die zwischen dem Ende in der Pflege in Göppingen und den „Neuanfang“ in Gardelegen lagen.
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„Gemäß den Werten unseres Credos unterstützt Johnson & Johnson alle Mitarbeiter*innen mit den erforderlichen medizinischen Kenntnissen, die während dieser globalen Pandemie medizinische Arbeit in ihren Gemeinden und im Gesundheitssystem leisten. Wir wollen all diejenigen, die sich Tag für Tag unermüdlich um Covid-19-Patient*innen kümmern, tatkräftig unterstützen, denn in unserem Unternehmen sind viele medizinisch hervorragend ausgebildete Menschen beschäftigt. Johnson & Johnson ermöglicht diesen Mitarbeiter*innen sich 14 Wochen freistellen zu lassen, um in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Impfzentren bei der Patientenversorgung zu helfen. Allein bei Johnson & Johnson Medical Devices Deutschland haben sich rund 80 Kolleg*innen zu diesem Freiwilligendienst bereit erklärt.“
Statements
Florian Landsmann,
Kaufmännischer Leiter der Altmark-Klinikum gGmbH
„Für unsere Covid-ITS in Gardelegen war der Einsatz von Sebastian Brunkau eine sehr wertvolle Unterstützung. Gerade sein selbstloser Einsatz auf einer von Corona beherrschenden Abteilung ist sehr vorbildlich. Er hat dafür meinen allergrößten Respekt. Das Altmark-Klinikum ist ihm und seinem Arbeitgeber sehr dankbar für die Möglichkeit, uns gerade in dieser schweren Zeit als Pflegekraft tatkräftig zu unterstützen.“

Susanne Pelzel,
Stationsleitung ITS Altmark-Klinikum Gardelegen
„Ich war sehr erleichtert, als er das erste Mal vor mir stand. In diesem Moment wusste ich sofort, dass wir unsere knappe Personalsituation ein wenig entzerren können. Er überzeugt nicht nur mit seinem Fachwissen, sondern auch mit seiner ganz besonderen menschlichen Art. Er trägt so viel positive Energie in sich, die ist regelrecht ansteckend. Sebastian Brunkau ist ein Geschenk.“